„Gebaut wird für die Menschen“:
Betonte Landrat Dr. Karl Schneider (2.
v. r.) bei der Übergabe des Förderbescheides an Vorstand Heinz-Georg Eirund und
den Bewohnerbeiräten Karl-Heinz Jakobi und Karin Dickjürgens (vorne v. r.).
Darüber freuten sich auch Heinz Hillebrand und Wilfried Fobbe vom Caritasrat, Einrichtungsleiterin
Eva Stratmann und Fachbereichsleiter Behindertenhilfe Thomas Schneider (hinten
v. r.).
Brilon
. Mit der Übergabe des Förderbescheides in Höhe von
1.491.500 Euro durch Landrat Dr. Karl Schneider an den Caritasrat und Vorstand
des Caritasverbandes Brilon e.V. (CVB) wurde jetzt ein weiterer großer Schritt
für die Modernisierung des Wohnangebotes der Caritas-Behindertenhilfe getan.
Konkret werden die Umbau- und Renovierungsmaßnahmen der Wohnhäuser am Mühlenweg
gefördert. Eine Baumaßnahme, die als ein Baustein in dem umfassenden und auf
Nachhaltigkeit angelegten Gesamtkonzept der Wohnangebote zu sehen ist. „Der
Caritasverband Brilon baut zurzeit sehr viel für Senioren und für Menschen mit
Behinderung“, sagte Landrat Schneider und betonte: „Aber der Verband baut nicht
für sich selbst, sondern für die Menschen, die dort leben. Für sie soll ein
Umfeld geschaffen werden, das ihre Lebens- und Wohnqualität sichert.“ Dazu
gehört es, die Bewohner zu hören sowie die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.
Letztere werden von dem Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) bestimmt, das 2018 in
Kraft treten wird.
Mit Blick auf das WTG, das unter anderem eine 80-prozentige Einzelzimmerquote
vorschreibt, wurden bereits das St. Elisabethhaus in 2005 sowie das „Haus
Nordhang“ in Winterberg in 2011 gebaut. Parallel dazu wurden die ebenfalls
gesetzlich geforderten ambulanten Angebote mit dem Ambulant Betreuten Wohnen,
dem Familieunterstützenden Dienst und ambulanter Wohngemeinschaftskonzepte auf-
und ausgebaut. Aktuell läuft der Neubau des St. Nikolaushauses, das bisher zur
Wohnhaus- Gruppe am Mühlenweg gehörte, mit 24 Plätzen an der Zimmerstraße. Der
Umzug erfolgt im Februar. Am Mühlenweg verbleiben danach zukünftig 46
vollstationäre Plätze.
Der Neubau des St. Nikolaushauses ist ein Meilenstein in der Umgestaltung der
stationären Wohnlandschaft am Mühlenweg. Das bisherige St. Nikolaushaus wird im
Zuge der Umbau- und Renovierungsarbeiten der am Mühlenweg verbleibenden Häuser
St. Liborius und St. Hildegard in das neue Architektur- und Wohnkonzept
aufgenommen. Nach dem Umbau wird es ausschließlich Einzelzimmer mit eigenem Bad
geben. Durch sogenannte Tandembäder verbunden, können punktuell die
Einzelzimmer auch als Paarwohnung bezogen werden. Der Gesamtkomplex ist
barrierefrei und beinhaltet 20 rollstuhlgerechte Zimmer. Darüber hinaus sind
Internet-, Telefon- sowie TV-Anschlüsse auf jedem Zimmer verfügbar, da nach der
Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen jeder Mensch ein Anrecht auf
Information hat. Im St. Liborius- und St. Hildegardhaus werden kleinere
Wohngruppen mit vier bis acht Bewohnern gebildet sowie zwei Krisenplätze
eingerichtet, um Familien und ihren Angehörigen auch kurzfristig Hilfe anbieten
zu können. Erweitert wird am Mühlenweg das Raumprogramm für das
Tagestrukturangebot, das zukünftig 19 Plätze bieten wird.
Das Investitionsvolumen für den Umbau und die Renovierung der Wohnangebote am
Mühlenweg beträgt 3,2 Millionen Euro. Finanziert wird die Maßnahme durch
Eigenmittel des Caritasverbandes Brilon sowie durch Kapitalmarktdarlehen und
öffentliche Kredite vom Land NRW in Höhe der besagten 1.491.500 Euro. Der Start
der Baumaßnahme ist für April 2014 angesetzt. „Die Phase der Bauarbeiten wird
für die Bewohner und Mitarbeiter relativ strapazenfrei ablaufen, denn wir
können eine historische Chance nutzen“, sagte Heinz-Georg Eirund, Vorstand CVB.
Die Bewohner werden während der Bauarbeiten in den derzeit verwaisten Altbau
des Seniorenzentrums St. Engelbert ziehen. „Wir wollen nicht einfach nur neue
Heime bauen, sondern den Menschen, die wir im Leben begleiten dürfen, eine
richtige Heimat anbieten“, betonte Vorstand Heinz-Georg Eirund.